Es ist die Mischung von Flusswässen
und Meerwasser. Es kommt dort zustande wo Flussmündungen
mit den Gezeiten der Meere eine sich ständig verändernde Landschaft
schaffen.
Die an solch einem Ort lebenden Pflanzen
und Tiere müssen besonders Anpassungsfähig sein und mit extremsten
Bedingungen überleben können. Durch den Gezeitenwechsel verändert
sich der Salzgehalt des Wassers ständig, Mit steigender Flut wird
das Süßwasser der Flüsse mit dem einströmenden Meerwasser
gemischt. So kann der Salzgehalt des Wassers an verschiedenen Stellen zwischen
1 - 36 Promille schwanken.
In den tropischen Gebieten hat sich
eine einmalige Lebensgemeinschaft entwickelt.
Bei Ebbe sammeln sich große Fischschwärme
vor den Ästuaren und lassen sich bei Flut mit dem Wasser in die Mangoven
spülen um dort das reichhaltige Nahrungsangebot zu nutzen. Krabben
der verschiedensten Arten bevölkern die Schlickebenen bei Ebbe diese
sind wiederum die Nahrungsgrundlage von unzähligen Vögeln, Affen
und Reptilien.
Als Pionier unter den Pflanzen wurzeln
Mangroven bevorzugt in diesen Küstenabschnitten. Mangrovensümpfe
findet man am Amazonas, Asien(Mekong), Afrika(Zaire), Indien(Ganges), Australien
und in den berühmten Salzsümpfen in Florida, den Everglades.
Weltweit sind ca. 70 Arten der Mangrove bestimmt worden, die sich
auf 20 Gattungen aufteilen.
Durch ihre besonderen Wurzeln und ihre eigenartige Wuchsform schaffen sie ideale Verstecke und Nistmöglichkeiten für viele Tiere. Der Samen der Mangroven keimt noch während er an der Mutterpflanze hängt.Mangrovensamen Die wasserumspülten Wurzeldickichte der Salzsümpfe sind auch die Kinderstuben vieler Meeres- und Flussfische. So kommt es das Jungfische im Brackwasser leben und als Erwachsene in das Meer oder in die Flüsse abwandern. Das Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) bietet einige Filmdokumente darüber an, jedoch ist der Kauf der Videos die oft nur einige Minuten lang sind sehr teuer.
Leider ist auch
dieser Lebensraum, wie so viele andere auch, durch den Raubbau der Menschen
extrem bedroht. In Südost Asien wird täglich ca. 5000 ha Mangrovenwald
für die Brennholzherstellung abgeholzt.
Weiterhin belasten
in neuester Zeit die Garnelenzuchtfarmen das empfindliche Gleichgewicht.
Pro Jahr werden 60 qm Mangrovenwald für neue Zuchtbecken ersetzt.
30 % der im Handel erhältlichen Garnelen (ca. 900 000 Tonnen!) kommen
aus solchen Farmen. Um die Garnelen wirtschaftlich zu produzieren wird
mit Chemie nicht gespart, gegen Krankheiten wird vorsorglich mit Antibiotika
behandelt, die natürlichen Feinde der Garnelen, Fische werden absichtlich
vergiftet und da eine ständige Frischwasserzufuhr durch Pumpen gewährleistet
ist wird reichlich gefüttert, mit hochkonzentriertem Eiweiß.
Das Abwasser,
bestehend aus einer Brühe von Chemikalien, Biologischen Fischgiften,
Antibiotika, Medikamenten und Kot wird in die Mangroven ungeklärt
eingeleitet.
Die dort heimischen
Fischer beklagen schon einen Rückgang der Fischbestände
um 50%.
Die Mangroven des Indischen und Stillen
Ozeans sind die artenreichsten, die an den Atlantikküsten artenärmer.
Sie sind vielfach vivipar d. h. ihr Samen keimt noch an der Mutterpflanze
aus. Die Arten der Gattung Rhizophorra besitzen Stützwurzeln,
Avicemia und Sommeratia Arten kurze aus dem Schlamm senkrecht
herrausragende Atemwurzeln. Bruguiera Arten sind durch Kniewurzeln
ebenfalls ausgezeichnet wärend Xybocorpus moluccensis schlangenartig,
oberflächig dahinkriechende Brettwurzeln als Atemwurzeln ausbildet.
Da in diesem Lebensraum Froschlurche
durch den Salzgehalt des Wassers nicht überleben können haben
einige Fische die Nische ausgefüllt. Die Gattung
Periophthalmus (Schlammspringer) sind in der Lage sich außerhalb
des Wassers zu bewegen.
Die Kiemendeckel sind bis auf ein kleines
Loch mit einer Haut überwachsen und können vollkommen verschlossen
werden. Zum Atmen befeuchten die Fische ihre Kiemen und nehmen dann Luft
unter die Kiemendeckel, so können sie den Sauerstoff aufnehmen
ohne die Kiemen ständig mit frischem Wasser zu umspühlen. Auch
über die Haut wird Sauerstoff aufgenommen. Durch rollen
im Schlick wird diese immer feucht gehalten.
Die Brustflossen sind mit starken Muskeln
ausgestattet und wie ein Arm geformt, so können sie erstaunlich schnell
über den Schlickboden hoppeln. Insekten werden mit einem kraftvollen
Sprung, in dem der ganze Körper eingesetzt wird, erbeutet.
Das froschartige Aussehen des Fisches
entsteht durch die Augen die erhaben oben auf dem Kopf nebeneinander liegen
und unabhängig drehbar sind so das sie dem Schlammspringer eine gute
Rundumsicht ermöglichen.
Ein besonderes gefährdeter Bewohner der Mangrovenwälder der Insel Utila (Islas de la BahÃa) ist der Utila Schwarzleguan Ctenosaura bakeri da er nur endemisch vorkommt. Die Seite Schutzprojekt Utila Leguan versucht diese Kostbarkeit zu schützen.